Rudelsburg - Jenas schönste und Top Ausflugsziele - Die Rudelsburg befindet sich in einem Ortsteil von Bad Kösen im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt

Das Interesse an der Burg hatten die Naumburger Bischöfe und der Markgrafen von Meißen aus dem Hause der Wettiner. Verschiedene Adelsfamilien verwendeten sie als Wohnsitz bevor sie im Dreißigjährigen Krieg erstmals zerstört wurde und im Anschluss zerfiel. Die Rudelsburg bestand im Mittelalter aus einer Kernburg und einer Vorburg, letztere diente im 18. Jahrhundert als Steinbruch. Wenige Reste der Ringmauer im Osten und Süden sind erhalten geblieben. Auf der Westseite auf steilen Felsen über der Saale war für Angreifer die geringste Angriffsfläche. Hier war außer der Ringmauer, die ausreichend Schutz bot, keine weiteren Befestigungseinrichtungen vorhanden. Der Palas befand sich auch hier. Die Ringmauer im Norden wurde wahrscheinlich wegen eventuellen Abbrechen des brüchigen Kalksteins nicht bis an die Felskante vorgebaut, weshalb ein vorgerückter Eckturm an der Nordostseite notwendig wurde. Ein Tal schützte die Südseite, hier hatte man eine vorgeschobene Zwingermauer, die von zwei Ecktürmen flankiert wird, errichtet. Der stärkste Eckturm befindet sich an der Südostseite. Die Ostseite liegt zur Vorburg hin, die von einem Graben, einen Zwinger und vom Bergfried geschützt war.
Auf dem Gelände der Rudelsburg wurden archäologische Funde gemacht, die auf eine frühbronzezeitlichen Hähensiedlung aus der Zeit der Aunjetitzer Kultur hindeuten. Der Hauptbereich der aunjetitzzeitlichen Siedlung wird unterhalb der Rudelsburg vermutet, so zumindest haben Grabungen durch den Bereich Ur- und Frühgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005 und 2006 ergeben. Bereits datierte Funde von 2005 konnten der späten Bronze- und frühen Eisenzeit zugeordnet werden.
Die im Hochmittelalter - genauer 1150 - vom Bischof von Naumburg im Auftrag erbaute Burg diente zur Sicherung der Handelswege. Sie war als Grenzbefestigung errichtet und um 1150 mit Haupt- und Vorburg erweitert worden. Erstmals 1171 wurde die Rudelsburg mit dem Namen Rutheleibisberg urkundlich erwähnt. 1238 bekam Heinrich III. Markgraf von Meißen vom Bischof von Naumburg die Rudelsburg als Stiftslehen. Naumburger Bürger unter ihrem Capitaneus Johann von Trautzschen belagerten zwischen dem 22. April und dem 30. Juli 1348 wegen einer Fehde mit dem Edlen Curtefrund die Rudelsburg. Dabei soll das sogenannte Griechische Feuer - hier wahrscheinlich ein frühes Pulvergeschütz, das erstmalig in Deutschland zum Einsatz kam - verwendet worden sein. Die Burg brannte nieder und es gab auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Für einige Jahrzehnte gibt es daraufhin keine Erwähnung der Burg in Urkunden.
Die Familie der Schenken (Haus der Schenken von Vargula) von Saaleck werden 1383 als die Herren der Rudelsburg bezeichnet. Die Herzöge von Sachsen - die Brüder Rudolf, Günther und Heinrich von Bünau, die aus dem Hause Wettin stammen, sind namentlich in einer Lehensurkunde vom 2. April 1441 erwähnt. Die Burg wird während des Sächsischen Bruderkrieges zwischen Friedrich und Wilhelm von Sachsen 1450 erneut belagert und ein zweites Mal zerstört. Als das Wettiner Land geteilt wird, erhält 1485 die albertinische Linie die Burg in ihren Besitz. Rudolph und Günther von Brünau verkaufen 1581 die Rudelsburg mit allen dazugehörigen Vorwerken wegen Schulden an Hans Georg von Osterhausen und der Zerfall der Burg begann.
Im Jahre 1612 hat der Herr Marschall von Osterhausen zu Dresden einen Ziegeldecker und einen Zimmermann benötigt, um Träger, Balken, Stühle und Sparren auf der Burg zu erneuern. Osterhausische Gerichtsbüchern berichten über einen Gerichtstag am 4. Juni 1616 auf der Burg.
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde 1640 die Rudelsburg von den Schweden niedergebrannt. Nach dieser - der dritten - Zerstörung wird die Rudelsburg am 14. April 1641 von den Besitzern verlassen, die nun auf das Gut Kreipitzsch umzogen.
Zwischen 1671 und 1771 werden die Edlen von Creutz als Besitzer der Burg genannt. 1770 beauftragte der Besitzer der Burg Arbeiter die Mauern der Vorburg abzureißen - damit wollte er Steine für den Bau seines Gutes zu gewinnen. Beim Abriß verletzte sich ein Arbeiter, was womöglich die Abtragung der Kernburg verhinderte. In den nachfolgenden Jahren wechselten mehrfach die Besitzer bis 1849 im Innenhof mit der Bewirtschaft begonnen wurde. Nach dem im Jahre 1867 das 800-jährige Jubiläum der wiederhergestellten Wartburg gefeiert wurde, entschloss man sich 1870 erste Instandsetzungsarbeiten an der Rudelsburg vorzunehmen. Der Grundbesitzer wurde in der Zeit der DDR enteignet und die Burg kam in den Besitz der Stadt Bad Kösen.
Während dieser Zeit verfiel die Burg weiter bis nach der Wiedervereinigung Deutschlands der Wiederaufbau der Rudelsburg endlich begann. Heute wird sie auch noch bewirtschaftet und es finden auf ihr Trauungen statt.
Nahe der Rudelsburg erhebt sich die Burgruine Saaleck.
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